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3 MINUTEN MIT ZBINDEN

Meisterschaft

Menschen 1937 (C)

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Wirtin Anni und Hausiererin Grit im Gespräch:
Wer könnte als Braut für Sohn Christen in Frage kommen? Als Gäste nähern sich der Amtsschreiber mit dem „Bruder von unserem Junker Landvogt“.

Menschen um 1950 (D)

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Wirtin Anni und Hausiererin Grit im Gespräch.

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Von 1937 bis 1953 schuf Emil Zbinden für die Gotthelfausgabe in 16 Bänden der Büchergilde Gutenberg über 900 Holzstiche.


Tobias Kästli schreibt in seiner Biografie (A), nach „Geld und Geist“, das 1940 herauskam, habe sich Zbinden „weiter in die Gotthelf-Welt versenkt. (…) Durch seine zeichnerischen Recherchen im Emmental gewann er Sicherheit, und plötzlich erfolgte eine Art Durchbruch. Jetzt entfaltete er sich, die Bildformate wurden grösser, die Personen individueller, charakteristischer.“ (S. 154) Und: „Die jahrelange Arbeit an Gotthelf hatte Zbinden in mancher Hinsicht weitergebracht. In der Technik des Holzstiches fühlte er sich nun völlig sicher.“ (S. 162)


Dieser Weg zur Meisterschaft im Holzstich lässt sich besonders gut beobachten, wenn wir zwei Ausgaben von „Wie Christen eine Frau gewinnt“ miteinander vergleichen: 1937 erschien die Erzählung in einer Einzelausgabe als Willkommensgeschenk für Neumitglieder der Büchergilde Gutenberg. Um 1950 herum erschien die Erzählung nochmals und neu illustriert im 14. Band, „Das Erdbeeri Mareili“, der sechzehnbändigen Ausgabe.


Es war Emil Zbinden durchaus bewusst, dass er die „einmalige Chance“ hatte, „von einem Schriftsteller sechzehn Bände illustrieren zu können“. Und: „Heute bedauere ich, dass ich nicht dort anfangen konnte, wo ich aufgehört habe.“ (B)

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Auch wir Leserinnen und Leser hätten gerne den ersten Band, den „Bauernspiegel“, mit den Illustrationen in der errungenen Meisterschaft gelesen.

 

pst

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(A)
Tobias Kästli
Emil Zbinden. Zeichner, Holzschneider und Typograph
Limmat Verlag, Zürich 1991

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(B)
Emil Zbinden. Zeichnungen, Druckgrafik
Herausgegeben von der Stiftung «Kunst auf dem Lande»,  Tonband-Interview mit Peter Killer am 25. Mai 1985
Langnau o.J. (ca. 1986)
Seite 16


(C)
Gotthelf, Jeremias. Wie Christen eine Frau gewinnt.
Zürich, Büchergilde Gutenberg, o. J.


(D)
Gotthelf, Jeremias. Werke in 16 Bänden Mit Holzschnitten von Emil Zbinden
Zürich, Büchergilde Gutenberg, o. J. (1937-1953)
Band 14, Das Erdbeerimareili und sieben weitere Erzählungen

Der Amtsschreiber mit seinem Begleiter

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Christen stellt sich auf der Ofenbank schlafend, hört aber den beiden Frauen zu, die für ihn eine Braut finden wollen. Eisi vom Kabisgrat oder Stüdi von der Sonnhalde?

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Landschaft 1937 (C)

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Nochmals: Menschendarstellungen 1950

Christen macht sich auf den Weg zu Stüdi. Er will ihr selbst begegnen.

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Landschaft um 1950 (D)

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Bei der ersten Begegnung machen Christen und Stüdi ab, sich am Markt in Langnau wieder zu begegnen. So endet die Geschichte: Die Beziehung kam zustande und wurde bald bekannt. Eine einfache Hochzeit wurde gefeiert, und Stüdi zog in Christens Haus ein. Seine Mutter „gab ihr alsbald Schlüssel und Kellen“ (S.96). „…es gab ein glücklich Ehepaar, das gesegnet lebte, und dessen Andenken im Segen blieb.“ (S.97)

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