3 MINUTEN MIT ZBINDEN
Frühling
März (Holzstich)
April (Zeichnung)
April (Holzstich)
Die Frühlingsmonate:
März (1965), April (1975), Mai (1976)
Drei Holzstiche, 16 x 21 cm,
in Klammern das Entstehungsjahr.
Keine Fabrik, kein Wohnblock, kein Hochhaus.
Kein Auto, kein Flugzeug, vereinzelt ein Traktor.
Keine Autobahn, kein Kreisel, keine Verkehrsampel.
Ein kleiner Bahnhof, Barriere beim Bahnübergang.
Dörfliche Idylle? Nein.
Das Werk Zbindens vor, während und nach
der Entstehungszeit der Kalenderblätter von 1965 bis 77
lässt keinen Zweifel offen, dass ihm das Phänomen der Ungleichzeitigkeit durchaus bewusst war:
In der gleichen Zeit sind verschiedene Zeitalter präsent.
Die Industrialisierung ist nicht in jeder Gegend gleich weit fortgeschritten und gleich sichtbar.
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Ein paar Beispiele aus Zbindens Werk…
… vor 1965 – 1977:
Arbeiten beim Bau der Staumauern
Grimsel, Lienne und Albigna
in den Fünfzigerjahren
… während dieser Zeit:
Tscharnergut 1965, Poseidon 1974,
Ikarus II 1975
… kurz nach 1965 – 1977:
Arbeiter 1978, Bei BBC 1979
Wahrscheinlicher:
Emil Zbinden wollte die letzte Chance beim Schopf packen,
um in einer Zeit, da die dritte industrielle Revolution
schon in Gang war,
der vorindustriellen Gesellschaft
ein zwölfteiliges „Denk-Mal“ zu setzen.
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In den nachfolgenden Kapiteln 15 bis 17
sollen alle Kalenderbilder,
gruppiert nach Jahreszeiten,
unter je einem anderen Blickwinkel vorgestellt werden.
Bei allen gilt, was schon in Kapitel 8
zu lesen war:
„Meistens hat er grosse Sichten gewählt,
um Raum für viele Detailszenen,
die so unscheinbaren, aber in der Bilderzählung wichtigen
Nebensächlichkeiten zu gewinnen.“
(Guido Magnaguagno, Emil Zbinden, Das graphische Werk,
1. Freie Blätter 1926 – 1981, Hauterive 1982, S.54)
pst
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Mai (Holzstich), siehe auch Kapitel 8