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3 MINUTEN MIT ZBINDEN

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Bruno Dressler Holzstich 1957 17,8 x 12,9 cm

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Büchergilde – Dressler – Gotthelf – Zbinden

Emil Zbinden (1908 - 1991) erzählt, wie er im Juni 1933 Bruno Dressler (1879 – 1952) in Berlin die Einladung in die Schweiz von Hans Oprecht (1894 - 1978) überbrachte:

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Bruno Dressler, Direktor und Gründer der Büchergilde Gutenberg, 

wurde am 2. Mai 1933 verhaftet.

Ich besuchte ihn mit seinem ebenfalls entlassenen Setzer Otto Päglow im Juni 1933 in Berlin, zwei Tage nach seiner Entlassung.


Er sagte zu Kollege Päglow: «Ich bin unter polizeilicher Bewachung,

wollen Sie bleiben, Sie können verhaftet werden, wenn Sie das Haus verlassen.»
Freund Päglow sagte:
«Ja, ich bleibe.»


Er wurde nach dem Krieg technischer Leiter der Büchergilde in Frankfurt. Ich überbrachte Dressler den Wunsch von Dr. Oprecht, die Gilde in der Schweiz aufzubauen. Der Lektor Preczang sei schon in der Schweiz. Er war nicht gleich einverstanden. Im November 1933 war Bruno Dressler in Bern. Ich traf ihn im Bundeshaus, wo er sich im Wandelgang mit dem damaligen Nationalrat Dr. Hans Oprecht besprach. (...)

Die Gotthelf-Serie war ursprünglich gar nicht als Serie geplant. Innerhalb der «Bibliothek der Weltliteratur» sollte eigentlich nur der «Bauernspiegel» erscheinen. Ich akzeptierte diesen Auftrag Dresslers wie andere Aufgaben, die er mir vorher gegeben hatte. (...)

Als ich wusste, dass nicht nur ein einziger Gotthelf-Band erscheinen sollte, sondern acht Bände (die schliesslich zu sechzehn Bänden wurden), konnte ich ganz anders arbeiten: Nun hatte ich die Möglichkeit, Zeit für diesen Auftrag zu investieren, Studien zu betreiben, mich intensiv mit den Texten und den beschriebenen Landschaften auseinanderzusetzen. (...)

Während des Krieges wurde mit Gotthelf gegen Hitler gekämpft. Was man kaum zu hoffen gewagt hatte, stellte sich ein: man begann, wieder Gotthelf zu lesen. Was gelesen wird, wird auch gekauft. Und diese Käufer wollte man nicht verlieren. So hatte ich schliesslich die für die Schweiz einmalige Chance, von einem Schriftsteller sechzehn Bände illustrieren zu können.

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Emil Zbinden in:
Emil Zbinden. Zeichnungen, Druckgrafik.
Herausgegeben von der Stiftung «Kunst auf dem Lande», Langnau o.J. (ca. 1986), S. 14ff.

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